Vogel im Käfig

Die Angst

Sie ist da, leise und doch so stark. Sie hält uns fest.

Nicht die Angst vor der Dunkelheit oder vor dem Unbekannten. Sondern die Angst, wir selbst zu sein. Die Angst davor, aus der Rolle zu fallen, die wir immer gespielt haben. Die Angst, andere zu enttäuschen.

Wie oft tun wir Dinge, die wir nicht wollen, aber weil wir denken, dass es von uns erwartet wird?

Wir passen uns an und versuchen zu gefallen. Irgendwann wissen wir nicht mehr, was wir selbst eigentlich wollen. Unsere Träume verblassen. Unsere Wünsche rücken in den Hintergrund, damit wir in das Bild passen, das andere von uns haben.

Der Vogel im Käfig

Wir sind wie ein Vogel im Käfig. Er wurde darin geboren, hat sich an die Gitterstäbe gewöhnt. Tag für Tag sitzt er dort, schaut nach draußen und spürt, dass es da eine Welt gibt, die so viel größer ist. Er sieht den Himmel, die Wolken, hört das Flattern anderer Vögel, die frei fliegen. Tief in sich trägt er das Wissen, dass auch er fliegen kann. Dass er Flügel hat. Doch er kennt es nicht anders. Die Gitter geben ihm Sicherheit. Sie schützen ihn vor dem Unbekannten. Er weiß nicht, was ihn erwartet, wenn er hinausgeht. Vielleicht ist es gefährlich. Vielleicht wird es weh tun. Vielleicht wird er fallen.

Also bleibt er dort, wo er ist: Still. Wartend. Sehnsüchtig.

Die Tür steht offen, doch er wagt es nicht hinauszugehen. Doch ist das wirklich das Leben?

Anhalten und hinein hören

Wir sind dafür gemacht, frei zu sein. Zu fühlen, zu entdecken und zu wachsen. Irgendwann spüren wir es tief in uns. Dieses leise Ziehen, das sagt, da ist mehr.

Doch dann ist sie wieder da. Die Angst erzählt uns, dass wir egoistisch wären, wenn wir unseren eigenen Weg gehen. Dass wir scheitern könnten. Dass wir dann allein sind. Und so bleiben wir stehen. Still. Angepasst. Funktionierend.

Doch das ist nicht echt! Wahres Glück kommt nicht vom Anpassen, sondern von der Ehrlichkeit.

Von einem Ja zu uns selbst.

Also frag dich:

  • Was willst du wirklich, wenn niemand zuschaut?
  • Was möchtest du, wenn du nicht darüber nachdenkst, ob es jemandem gefällt?
  • Was ist dein Wunsch?
  • Was ist dein Traum?
  • Was genau ist dein Leben?

Ehrlich sein, zu sich selbst

Vielleicht fühlt es sich ungewohnt an. Vielleicht macht es Angst. Doch Angst gehört dazu. Sie zeigt uns, dass wir uns bewegen. Aber sie darf nicht bestimmen, wohin wir gehen. Wir dürfen sie wahrnehmen, aber wir müssen ihr nicht folgen!

Vielleicht bist du längst auf dem richtigen Weg. Vielleicht fehlt aber nur ein kleiner Schritt. Vielleicht fehlt nur ein kleiner Moment der Klarheit und du hast längst die ersten Zeichen gespürt, die dir sagen: „Es ist Zeit!

Erkenne deinen eigenen Wert. Du bist nicht hier, um nach den Vorstellungen anderer zu leben. Du bist hier, um dein eigenes Leben zu gestalten. Mit deinen Farben und mit deiner Stimme.

Trau dich, dich nicht mehr klein zu machen. Trau dich, die offene Tür nicht nur zu sehen, sondern hinauszugehen. Die Welt braucht nicht eine angepasste Version von dir. Sie braucht dich so wie du wirklich bist.

Und dann kommt die Freiheit. Die Leichtigkeit.

Der Moment, in dem du spürst: „Das ist mein Leben!„.

Und vielleicht wirst du zurückblicken und dich dann fragen, warum du so lange gewartet hast.