
Weg des Wachsens
Der Weg des Wachsens beginnt nicht mit der Veränderung im Außen, sondern mit dem Blick nach innen.
Oft halten wir uns an einer vermeintlichen Kontrolle fest, indem wir unsere Kraft in die Sorgen und Bedürfnisse anderer legen. Doch irgendwann ist der Moment da, in dem wir erkennen: Was uns wirklich festhält, liegt nicht irgendwo außen. Nein! Es liegt in uns selbst.
Es ist nicht leicht, in diesen Spiegel zu schauen. In uns gibt es Teile, die wir lieber nicht sehen wollen. Zweifel, Ängste, alte Wunden und vielleicht auch Seiten von uns, die wir verleugnen, weil sie nicht in das Bild passen, das wir von uns haben. Doch Wachstum geschieht nicht, indem wir uns verstecken oder weglaufen. Wachstum geschieht, wenn wir den Mut haben, hinzuschauen. Wenn wir akzeptieren, dass auch die Schwächen und die Schattenseiten dazugehören, dann müssen wir sie nicht mehr bekämpfen. Wir müssen nur lernen diese Schwächen zu verstehen.
Der Fluss beginnt zu fließen
Unser inneres Wachstum gleicht einem Fluss, der seinen Weg sucht. Lange Zeit haben wir Dämme errichtet, um die Strömung zu kontrollieren. Wir haben Blockaden aufgebaut, um uns vor Schmerz zu schützen. Doch dieser Fluss kann nicht ewig aufgestaut werden. Irgendwann lösen sich die Blockaden und es kommt dadurch eine Welle von Emotionen. Es fühlt sich vielleicht erst an, als würde alles überschwemmt. Es fühlt sich so an, als wäre es zu viel auf einmal.
Doch diese Welle ist keine Zerstörung. Diese Welle ist eine Erneuerung. Sie reißt alte Muster mit sich und spült festgesetzte Ängste fort. Diese Welle schafft Raum für frische und fruchtbare Erde. Wenn sich das Wasser beruhigt, dann bleibt eine Landschaft zurück, die bereit ist für Neues und für das Leben in seiner vollen Kraft. Genau hier liegt die Chance! In diesem Moment kann der Fluss endlich wieder frei fließen und seine wahre Energie entfalten.
Die Erkenntnis
Die Phase bis zur Erkenntnis ist oft die Schwierigste. Es bedeutet nicht nur das Loszulassen, was uns Energie raubt, sondern es bedeutet auch, dass wir erkennen, dass uns manche Dinge oder Menschen nicht gut tun und wir trotzdem an ihnen festhalten. Es ist ein schmerzhafter Prozess, sich selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Dies ist besonders schwer, wenn man es gewohnt ist, immer für andere da zu sein. Doch wie soll man etwas weitergeben, was man sich selbst nicht erlaubt?
Heilung beginnt in uns selbst.
Es ist die Entscheidung, uns die gleiche Fürsorge zu schenken, die wir so selbstverständlich anderen geben.
Man reist nicht alleine
Ja, dieser Weg kostet Kraft. Er bedeutet:
- alte Wunden nochmal zu berühren
- eigene Tränen zu zulassen
- sich einzugestehen, dass man nicht immer stark sein muss oder kann
Doch es bedeutet auch, sich für neue Kraftquellen zu öffnen.
Manchmal sind wir so sehr daran gewöhnt Alles allein zu tragen, dass wir vergessen, dass wir nicht allein sind. Es gibt Menschen, die helfen wollen. Es gibt Menschen die da sind, wenn wir uns trauen nach Hilfe zu fragen.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich unterstützen zu lassen. Es ist Mut.
Es braucht Mut, sich öffnen zu können und sich tragen zu lassen. Es braucht Mut die Unterstützung zuzulassen. Doch genau dieser Mut gibt uns die Kraft, unseren eigenen Weg zu gehen und gleichzeitig mit aufrichtiger Stärke für Andere da zu sein.